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Carl Gottlob Todt (1803 - 1852)

Der studierte Jurist Carl Gottlob Todt, aufgefallen durch seine Umsicht im Amt eines Stadtschreibers, war mit 28 Jahren zum Stadtrichter von Treuen ernannt worden und war zu dieser Zeit bereits nachweislich in Adorf aktiv. Im Jahr darauf (1832) wurde er zum Adorfer Bürgermeister gewählt, ein Amt, das er bis zum Jahr 1848 ausübte.

Gemeinsam mit Julius Mosen besuchte er in Plauen das Gymnasium. Bereits während des Studiums in Leipzig als ausgesprochen kritisch traditionellen und verkrusteten Einrichtungen und Abläufen gegenüber aufgefallen (hier war er "wegen Verdachts der Theilnahme an verbotenen Verbindungen" für zwei Jahre von der Universität ausgeschlossen worden), begründete er als Bürgermeister das liberale "Adorfer Wochenblatt" (25.09.1834), an dem sich auch Robert Blum als Mitarbeiter beteiligte und aus dem später der "Grenzbote" hervorging. Carl Gottlob Todt gehörte der 2. Kammer des Sächsischen Landtages an und machte sich hier als einer der wenigen Männer der liberalen Opposition einen Namen. Während seiner Abwesenheitszeiten in Dresden leitete der Adorfer Rechtsanwalt Wilhelm Becker, Vater von Reinhold Becker, die städtischen Geschäfte. Mit Beginn der Revolution 1848 wurde Todt ins Frankfurter Vorparlament entsandt und gehörte dem Siebzehnerausschuss an. Er war als Bundestagsgesandter aktiv und gehört im darauffolgenden Jahr 1849 wiederum dem Sächsischen  Landtag an. In Dresden gehörte er (neben Otto L. Heubner aus Plauen und Samuel E. Tzschirner) den führenden Revolutionären an, die während des Dresdener Maiaufstandes den König Friedrich August II. von Sachsen stürzen und eine sächsische Republik etablieren wollten - ein Vorhaben, das zwar zur Bildung einer provisorischen Regierung führte (der Todt angehörte), jedoch scheiterte. Daraufhin flüchtete Carl Gottlob Todt in die Schweiz, wo er im Jahr 1852 verstarb. Frau und Kinder waren in Adorf zurückgeblieben.

Carl Gottlob Todt machte sich als herausragender, freiheitlich denkender und handelnder Abgeordneter und Revolutionär einen Namen. In Adorf war Bürgermeister Todt sehr beliebt. Er gründete hier 1836 eine der ersten Sparkassen im Vogtland und legte im Jahr 1846 den Grundstein für die Adorfer Bürgerschule (heutige Grundschule) am Kirchplatz. Mit der Gründung des "Comités zur Emporbringung des Elsterbades" und der "Elsterbrunnen-Akziengesellschaft" hatte er entscheidenden Anteil an der Ernennung Elsters zum sächischen Staatsbad.

An ihn erinnern die nach ihm benannte Bürgermeister-Todt-Straße und eine dort platzierte Gedenkbüste.

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