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Überlieferte Naturereignisse

Es heißt, heutzutage spiele das Wetter oft verrückt. Aber auch in früheren Zeiten gab es von der Norm abweichende, mitunter einschneidende Naturereignisse, manchmal auch unerklärlicher Art. Folgende sind durch Eduard Krenkel überliefert und sollen hier (ohne Wertung) wiedergegeben werden:

Hochwasser / Überflutungen

  • 1689 Eine "große Wasserfluth" ereignete sich am 4. Juli, die Brücken, Stege, Schuppen, Heu und Vieh wegführte. Im Haus des Brückenherrn stand das Wasser 2 1/2 Ellen hoch.

Extreme Jahreszeiten

  • 1590 "... war ein so dürr Jahr, dass der Würschnitzer Bach 18 Wochen lang trocken lag". Im "Communteich" zu Leubetha schürten Hirten Feuer an, wovon das Erdreich (torfartig?) in Brand geriet. Die Trockenheit währte von Pfingsten bis November, 38 Wochen lang. 
  • 1616 "... war die Hitze so groß, dass Eyer in der Sonne gesotten wurden." 
  • 1617 Der "Winter war so mild, dass hier um Lichtmeß (2. Feb.) Gras gemähet wurde".  
  • 1699 "... war ein so milder Winter, dass in Würschnitz noch zu Anfang Januar Korn gesäet werden konnte." 
  • 1705 Am 25. Mai (acht Tage nach Pfingsten) fiel des Nachts unter Donner und Blitzen eine halbe Elle hoher Schnee.  
  • 1775 Am 11. Juli verwüstete Hagel alle westlichen und nordwestlichen Fluren der Stadt.  
  • 1783 Im Sommer große Dürre, zwischen Mitte Juni und Mitte Juli "anhaltender Höhenrauch". 
  • 1785 Schlimmster Winter des Jahrhunderts. 
  • 1799/1800 Große Kälte, "sämmtliche Röhrwasser" und auch die Bäche froren ein - dadurch großer Wassermangel, der im Sommer in Folge großer Dürre wiederkehrte. 

Erdbeben

  • 1770/1771 Am 19. September, 7. November und 9. November 1770 sowie am 4. Januar 1771 traten sehr bemerkbare Erdbeben auf.  
  • 1804 Am 19. August nachts zwischen 22 und 23 Uhr "ein Erdbeben, von dem Fenster und Glasschirre klirrten".

Himmelserscheinungen

  • 1613 Am 23. Juli schien die Sonne den ganzen Tag blutrot. 
  • 1630 Am Nachmittag des 19. April zwischen 5 und 6 Uhr wurden zwei Sonnen und drei Regenbogen gesehen.  
  • 1706 Am 12. Mai trat eine zweistündige Sonnenfinsternis ein, so dass die Sterne erschienen.  
  • 1769 Von Anfang bis Mitte September zeigte sich ein "Comet" (mit Schweif). (Diesem gab man die Schuld am mißlichen Wetter und häufigen Schnee im October, "der den Erdapfel im Felde gefährdete".)
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  • 1770 Im Juni zeigt sich ein weiterer "Comet", diesmal mit einem Dunstkreis erschienen (ohne Schweif), dem man die Schuld an einer Ende Juli eintretenden großen "Wasserfluth" gab. 
  • 1811 Wieder ein "Cometenjahr". Von August bis Anfang Oktober stand ein Komet am Himmel. (Diesmal ist kein Unglück, sondern ein reiches Erntejahr vermerkt.)
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Sonstiges