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Entdeckung im Freiberger Tor

Am 21.01.2013 begann die Sanierung des Freiberger Tores. Wichtigster Bestandteil war der Einbau von Toiletten. Aber auch die Fassade des unteren Teils (bis zum Fachwerk) wurde erneuert, außerdem die Standfestigkeit in Richtung Graben verbessert.

Nachdem die Bauarbeiten begonnen hatten, wurde uns wieder einmal bewusst, welchen historischen Schatz unser Freiberger Tor, das einzige erhaltene Stadttor des Vogtlandes, eigentlich darstellt. Auch vielen Adorfern ist möglicherweise nicht ganz klar, welche unterschiedlichen und zum Teil unruhigen Zeiten das alte Stadttor schon gesehen hat. Im Herbst 2013 war die Sanierung beendet.
Nach Abklopfen des Putzes kamen im Innenraum (stadtauswärts rechts), in den jetzt die Toiletten eingebaut werden sollen, drei bisher unbekannte vermauerte Türen bzw. Öffnungen zum Vorschein, über deren Funktion wir jetzt mehr herausfinden wollen.

Es liegt nahe, dass durch den Raum die bis zum großen Stadtbrand 1768 vorhandene Fußgängerpforte (die sich neben dem eigentlichen Tor befand) führte, die beim Wiederaufbau wegfiel. Die damals angelegte Torwächterstube war jedoch bisher in dem Raum stadtauswärts links vermutet worden, die jetzt das Fremdenverkehrsbüro beherbergt, so dass die Art und Weise der damaligen Nutzung dieser beiden rechts und links des Tores gelegenen Räume etliche Fragezeichen aufwirft und Anlass zu weiterer Geschichtsforschung gibt.

Leider enthalten weder die Krenkelsche Chronik noch bekannte spätere Aufsätze über den großen Stadtbrand 1768 und den nachfolgenden Wiederaufbau der Stadt (und des Tores) konkretere Angaben.

Es bleibt also spannend, ob uns tiefere Erkenntnisse zu dieser Frage gelingen. Hinweise von Geschichtskundigen und interessierten Adorfern sind herzlich willkommen bei Museumsleiter Steffen Dietz.



Das Freiberger Tor im Wandel des letzten Jahrhunderts können Sie auf diesen Fotos näher entdecken.

Beinahe 100 Jahre alt ist diese Zeichnung des Freiberger Tores auf einer Postkarte aus dem Jahr 1916.

Postkarte aus den 1930er Jahren
Das Tor war verputzt, das Fachwerk nicht sichtbar.

Postkarte von 1935

Ansichtskarte aus den 1930er Jahren
Die große Fahnenstange am Rathaus ist zu sehen.

Ansichtskarte des Johannisplatzes mit Freiberger Tor aus den 1930er Jahren
Hier ist das Vorhäuschen am Eingang der Johanniskirche zu sehen, das damals das gotische Portal schützte.

Foto 1940er Jahre
Frühestens aus dem Jahr 1939, spätestens aus dem Jahr 1944, stammt dieses Foto. Neben der Toreinfahrt rechts ist die Gedenktafel zu erkennen, die an die Durchfahrt von Adolf Hitler am 03.10.1938 durch Adorf (anlässlich des Anschlusses der sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche Reich) erinnerte.

Fotos verschiedener Ansichten von 1952
Rechts neben der Tordurchfahrt (nun mit Fachwerk) ist jetzt der freie Fleck zu sehen, an dem bis Kriegsende 1945 die Hitler-Gedenktafel hing. Im Tor waren zwei Wohnungen untergebracht.

Foto aus den 1950er Jahren
Das Foto kann frühestens aus dem Jahr 1955 stammen, in welchem das Museum eröffnet wurde. Rechts ist der Rahmen der zweiten (kleineren) Tür sichtbar, die erst im Rahmen der Sanierung zu Beginn der 1990er Jahre wieder geöffnet wurde.

Foto aus den 1960er oder 1970er Jahren
Das Tor war noch für den Verkehr geöffnet.

Postkarte aus den 1960er / 1970er Jahren
Johannisplatz mit Johanniskirche und Freiberger Tor.

Das Freiberger Tor im Oktober 1990
(Foto von J. Petrik)
Die heute noch am Tor befindlichen Zunftzeichen wurden vom Adorfer Bildhauer E. Lenk angefertigt und Mitte der 1950er Jahre angebracht.

Freiberger Tor 2008
Nun gibt es rechts wieder zwei, unterschiedlich große, Türen.

Foto aus dem Jahr 2011
(von Karoline Heberlein)