Betriebe aus der Musikinstrumentenbranche

Neben dem Orgelbau war und ist auch der Musikinstrumentenbau und -handel für verschiedene Instrumente in unserer Stadt beheimatet. Im Jahr 1859 gab es in Adorf 33 Holzblas- und 19 Messingblasinstrumentenmacher. Neben der Tuchweberei bildete die Musikinstrumentenherstellung einen der Haupterwerbszweige der Stadt.

Heute gibt es noch folgende Betriebe:

GEWA music GmbH
Ein heute weltweit agierendes Unternehmen mit Jahrzehnte langer Tradition in Adorf. Im Jahr 1928 verlegte Georg Walther seine drei Jahre vorher gegründete Firma von Groitzsch bei Leipzig nach Adorf. Hergestellt wurden Streich- und Zupfinstrumente (großteils in Heimarbeit) und insbesondere feine Etuis für alle Arten von Musikinstrumenten. 1949 wurde eine Zweigstelle in Mittenwald aufgebaut, dadurch konnte die Firma trotz der Verstaatlichung des Betriebes in Adorf (VEB Musima) weitergeführt werden. Im Jahr 1992 erhielt die Familie Walther ihr hiesiges Eigentum zurück. Mittlerweile wurde der Stammsitz wieder nach Adorf zurückverlegt, wo die Firma heute ihr europäisches Zentrallager betreibt. Etuis für verschiedene Instrumente werden ebenfalls noch hergestellt.
www.gewamusic.com

Bogenbaumeister Heiko Wunderlich
Heiko Wunderlich stammt aus einer alten Musikinstrumentenbauerfamilie und hat sich der traditionellen Bogenbaukunst verschrieben. In seiner Werkstatt in der Adorfer Reinhold-Becker-Straße stellt er Meisterbögen für Violinen, Violas, Cellos und Bässe her.
www.heikowunderlich.de

Bedeutende frühere Instrumentenbaumeister

Erwähnung verdient an dieser Stelle die Adorfer Metallblasinstrumentenwerkstatt Piering (Friedrich August Piering und sein Sohn Robert Piering), die besonders für ihre Posaunen berühmt ist. Die Werkstatt bestand von ca. 1850 (?) bis 1945 in der Elsterstraße. Robert Piering gelang es, sich von der Abhängigkeit von Verlegern zu lösen und direkten Kontakt zu Orchestern und Musikern aufzubauen. Daraus resultierte eine Spezialisierung auf Posaunen, die mit technischen Neuerungen einherging. Piering-Posaunen waren erstklassige Instrumente und haben hohen Sammlerwert.

Noch bis 31.10.2017 ist die Sonderschau "Die deutsche Posaune im Vogtland" in der Stadtgeschichtsschau im Historischen Sägewerk in Markneukirchen zu sehen. Geöffnet ist jeweils Dienstag bis Sonntag 10-16 Uhr.

Festschrift vom Juni 2008 des Vereines zur mitteldeutschen Posaunengeschichte e.V. (mit näheren Angaben zur Werkstatt Piering ab S. 21, aber auch zu anderen Posaunenbaumeistern mit Adorfer Wurzeln und mehreren Abbildungen)
www.vmpg.de