Roßbacher Mockel
Die verkehrsgünstige Lage hat sich auf Adorfs Entwicklung oft positiv ausgewirkt. Nachdem die Stadt im Jahr 1865 einen Eisenbahnanschluss erhalten hatte, wurde im Jahr 1906 eine Verbindung nach Asch (As) in Betrieb genommen. Dafür mussten zunächst etliche Hürden genommen werden, da Böhmen damals noch zur österreichischen Monarchie gehörte. Nach Abschluss eines Staatsvertrages zwischen dem Kurfürstentum Sachsen und dem Königreich Österreich-Ungarn begann der Bau der Strecke, durch die auch die kleineren umliegenden Orte Leubetha, Freiberg und Gettengrün (heute allesamt zu Adorf gehörend) einen Eisenbahnanschluss erhielten. Kurz nach dem Bahnbetriebswerk Adorf zweigt die Strecke von der Bahnlinie Adorf - Oelsnitz ab. Am 18.09.1906 fand im damaligen "Hotel zur Post" die Feierstunde zur Streckeneinweihung statt, zu der Adorf unter seinem Bürgermeister Rudolf Otto Kämnitz hochrangige Gäste begrüßen konnte.
Mit dem Ende des 2. Weltkrieges wurde die Strecke außer Betrieb genommen und die Gleise des auf deutschem Boden befindlichen Teils der Strecke demontiert und als Bestandteil deutscher Reparationsleistungen in die damalige Sowjetunion abtransportiert. Die Verkehrsverbindung in den "Ascher Zipfel" ging verloren.
Noch heute kann man den Streckenverlauf sehr gut erkennen. Alle ehemaligen Bahnhofsgebäude werden heute noch genutzt bzw. bewohnt. Erkunden Sie den Verlauf dieser alten Eisenbahnlinie durch das wunderschöne Tetterweintal bis an die tschechische Grenze und hinein ins böhmische Roßbach (Hranice). Auf vielen Abschnitten verläuft ein Wanderweg direkt auf dem ehemaligen Bahndamm; es gibt noch intakte Viadukte, und der aufmerksame Betrachter kann zahlreiche Hinweise (wie alte Bahndurchlässe, Seitensteine etc.) auf diese historische Bahnlinie finden. Auf tschechischer Seite sind sogar noch die alten Bahnschwellen vorhanden.
Umfangreiche Details, viele Bilder und mehr Informationen finden Sie unter www.mockel-bahn.de.
(Fotos mit freundlicher Genehmigung von Thomas Schindel;
historische Fotos: Sammlungen Wolfgang Martin, Peter Schindel, Wilfried Rettig - vielen Dank!)