Postmeilensäulen

Von 1721-32 wurden alle Poststraßen Kursachsens vermessen und kursächsische Postmeilensteine in unterschiedlicher Ausführung zur besseren Orientierung aufgestellt (1 Postmeile=2 Stunden für ein normal laufendes Pferd=9.062 Meter).

Die Vermessung führte Adam Friedrich Zürner aus Marieney im Vogtland, königlicher Hofkarthograph August des Starken, durch. Alle Postmeilensäulen wurden mit einer Reihennummer (beginnend in Dresden) versehen.

Die Poststraße durch Adorf führte von Leipzig nach Eger. Von Adorf gab es drei Routen ins Böhmische, die Hauptstraße führte über Landwüst und ist mit sechs aufeinanderfolgenden, wiederhergestellten Postsäulen einmalig in Sachsen - eine historische Verbindung der Euregio Egrensis. Zum Straßenverlauf muss man wissen, dass die Straßen damit nicht, wie heute oft üblich, entlang der Flusstäler verliefen, sondern sich eher an Höhenzügen orientierten. Vom Hausberg heraufkommend führte die Straße in Adorf bergan bis zum Freiberger Tor, querte den Markt (zeitweise hatte sich hier ein eingefahrener Hohlweg herausgebildet) und verließ dann durch das Badertor am heutigen Schwarzen Bären den Stadtkern wieder, führte dann durch die untere Stadt durch die Mehlthau Richtung Remtengrün.

Neben einer originalgetreuen Nachbildung der Adorfer Ganzmeilensäule, die 1997 an der Elsterstraße aufgestellt wurde, sind mittlerweile weitere zwei restaurierte Chausseesteine und im Ortsteil Remtengrün ein Viertelmeilenstein zu bewundern.

Auch Sagen ranken sich um diese alte Straße, die Eger und Altenburg verband, beides Pfalzen Friedrich I.. (Altenburg feierte 2012 übrigens ein Barbarossa-Jahr.)

Sie können die alte Poststraße von Adorf ins Böhmische heute noch - auch abseits von Straßen - in einer Tagestour nachwandern. Unser Fremdenverkehrsbüro hilft Ihnen gern bei der Routenplanung von Adorf über Remtengrün, Sträßel und Landwüst bis über Rohrbach, von wo sie statt über die Landesgrenze nach Bad Brambach und von dort mit der Vogtlandbahn zurück nach Adorf gelangen können.