Strukturveränderungen der Paracelsusklinik Adorf/Schöneck
Der Träger Paracelsus des Doppelstandortes Adorf/Schöneck sieht die Zeit für tiefgreifende Änderungen bei der Ausrichtung der beiden Häuser gekommen. Näheres dazu erfahren Sie hier:
27.06.2023 Information der Paracelsus-Kliniken
03.01.2023
Anfang Dezember 2022 stellte das Klinikmanagement den Bürgermeistern des oberen Vogtlandes die angedachten Änderungen vor. Wie kurz darauf auf Nachfrage auch an die Presse informiert wurde, bestehen diese im Wesentlichen aus der Abschaffung von Doppelstrukturen und einer unterschiedlichen Spezialisierung der beiden Standorte. Das klingt zunächst nicht unverständlich, wenn man näher hinschaut, wird es jedoch gravierende Einschnitte für die Menschen im Einzugsgebiet des oberen Vogtlandes bedeuten. Der Standort Schöneck wird weiter Akut-Krankenhaus sein: Notaufnahme, Innere, Chirurgie und Intensivstation soll es perspektivisch nur noch hier geben. Der Standort Adorf soll ein sogenanntes „Elektivkrankenhaus“ werden, und zwar für die Schwerpunkte Orthopädie, Geriatrie, Palliativmedizin und Schmerztherapie. Für diese Pläne gibt es natürlich eine Vielzahl von Gründen, die den Bürgermeistern auch dargelegt wurden.
Die Stadt Adorf, Stadträte und Bürgermeister, stehen den Plänen sehr kritisch gegenüber. Es gibt eine Vielzahl von Argumenten, die diese Varianten als nicht bedarfsgerecht und unzureichend darstellen. Deutlich längere Anfahrtszeiten zur Notaufnahme werden ebenso gesehen, wie eine befürchtete Abwertung des Adorfer Standortes mit weiteren negativen Folgen.
Auf Bitte von Bürgermeister Rico Schmidt wird die Klinikleitung in einer Sonderstadtratssitzung am 10.01.2023 das Konzept öffentlich vorstellen. Nicht nur Stadträte werden die Möglichkeit zum Hinterfragen von Gründen und Details bekommen, auch Bürger werden in der anschließenden Bürgerfragestunde Fragen stellen dürfen. Die Bereitschaft des privaten Trägers zu dieser Form einer sachlichen öffentlichen Debatte verstehen wir als Wertschätzung der betroffenen Kommunen mit ihren Einwohnern, denn verpflichtet dazu ist Paracelsus nicht. Dennoch werden sich die Verantwortlichen sicher sehr kritische Fragen gefallen lassen müssen. Stadträte und Bürgermeister sind entschlossen, Überzeugungsarbeit zu leisten, um evtl. doch noch eine andere Lösung zu finden. Denn immerhin tut sich auch an anderer Stelle etwas – die kürzlich angekündigten Änderungen bei der Finanzierung von Krankenhäusern, eine bessere Finanzierung der vorzuhaltenden Grundversorgung und eine teilweise Abkehr vom Fallpauschalensystem machen Mut.
Auf Initiative von Bürgermeister Rico Schmidt gibt es zum Thema der Paracelsusklinik Adorf/Schöneck bis zur Stadtratssitzung ein Gespräch mit dem Sächsischen Sozialministerium.