Pfortenbergstollen
Der Pfortenbergstollen ist sicher den meisten Adorfern ein Begriff. Im 16. Jahrhundert war der Stollen in der Hoffnung auf Silber in das Felsgestein unter der Stadt getrieben worden. Die Hoffnungen der Stadt erfüllten sich damals nicht, es kam nie zu einem Abbau.
Der Gang ist seit langem verschlossen und höchstens gelegentlich Gegenstand von Spekulationen über ein Gangsystem oder unterirdische Wasserläufe gewesen. Im Hinblick auf die Entwicklung und den Ausbau touristischer Angebote in der Stadt wurde 2016 im Rathaus beschlossen, sich dem Thema Pfortenbergstollen einmal konkreter zu widmen.
Um es vorweg zu nehmen: eine touristische Nutzung dieser alten bergbaulichen Anlage kommt leider nicht in Frage. Dennoch haben wir Interessantes herausgefunden, das wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.
- Das Oberbergamt in Freiberg besitzt Unterlagen über den Stollen. Im Jahr 1963 wurde vor dem Hintergrund der Verbesserung der Wasserversorgung in Adorf eine aufwendige Untersuchung durchgeführt.
- Der Stollen ist mannsbreit, ca. 150 m lang und führt ab der Elsterstraße in gerader Linie in den Berg hinein. Ab der Hälfte der Strecke steht der Gang unter Wasser, bereits vor weit längerer Zeit war hier eine Staumauer mit einem kontrollierbarem Ablass errichtet worden.
- Der Stollen führt bis unter den unteren Markt, die Staumauer befindet sich direkt unter dem Kirchplatz. Wie 1963 festgestellt wurde, gibt es im Wasser führenden Teil (der damals abgelassen worden war) noch einmal eine sieben Meter tiefe Senkgrube. Der Gang endet abrupt, ohne Verbreiterung, höhlenartige Erweiterung oder dergleichen.
Die Gerüchte über einen See unter dem Markt lassen sich damit nicht erhärten, sondern scheinen ihren Ursprung in dem unter Wasser stehenden Stollen zu haben. Trotzdem soll es weitere Gänge unter Häusern auf dem Markt bzw. in der oberen Stadt geben, die nichts mit dem Bergbau zu tun haben. Wer hierüber etwas weiß, wird bei Steffen Dietz, Tel. 2247 (museum@adorf-vogtland.de) oder Antje Goßler, Tel. 57513 (hauptamt@adorf-vogtland.de) auf offene Ohren stoßen, wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung.
