Digitales Museum in der Stadt
Im Juni 2023 startete ein innovatives Projekt im Vogtland. Die Stadt
Adorf als federführende Koordinatorin, die Technische Universität Dresden und der Verein Südwestsachsen digital e.V. machten sich gemeinsam auf den Weg, einen markanten Teil der Adorfer Stadtgeschichte, die Fabrikation von Perlmutterwaren, weiter zu erforschen, zu dokumentieren und digital aufzubereiten.
Entstehen soll ein dezentrales digitales Museum, das in Ergänzung zum geplanten Erlebniszentrum Perlmutter dieses spezielle Thema in der Stadt verankert und digital erlebbar macht.
Dezember 2024
Nähere Informationen zum Projektstand wird es am 16.12.2024 in der öffentlichen Stadtratssitzung geben.
November 2024
Digitale Formate gibt es alle möglichen, hier wird vom Projektteam vieles untersucht und auf Verwendungsmöglichkeiten abgeklopft. Aber jedes Format braucht digitale Inhalte. Gerade in Bezug auf die Perlmutterwarenherstellung ist der Fundus noch sehr überschaubar. Es gibt viele wunderschöne Perlmuttergegenstände, aber wenig Material über die Herstellung, die Werkstätten und Arbeitsprozesse.
Hier soll nun angesetzt werden. Nicht nur die Verantwortlichen wollen mehr darüber erfahren und Material sammeln. Sondern Wissen darüber soll zugleich digital aufbereitet werden, um vermittelt werden können. Die Stadt nahm daher Kontakt zu Zeitzeugen auf. Ende November wurden mit Waldemar Rauh und Walpurga Schunk die letzten beiden ehemaligen Inhaber Adorfer Perlmutterfirmen interviewt und digital aufgenommen. Die Videos sollen später Eingang in das Digitale Museum finden.
Videograf Kenny Pool bei den Dreharbeiten im Rathskeller
Juni 2024
Findige Unternehmer waren es damals, die die Chance erkannten und ergriffen, aus der damals hier einzigartig vorhandenen Ressource Flussperlmuschel etwas zu machen. Und findige Unternehmer haben auch jetzt wieder die Möglichkeit, das neue Erlebnismuseum Perlmutter und das Digitale Museum für sich zu nutzen. Was hier alles denkbar sein könnte, hat das Arbeitsteam um Antje Goßler, Norbert Eder, Felix Franke und Steffen Dietz ausgiebig analysiert und den weiteren Fahrplan besprochen. Nun heißt es Prioritäten setzen und den Beteiligten konkrete Dinge zur möglichen Umsetzung näherzubringen.
Foto: Antje Goßler (Projektverantwortliche Digitales Museum), Felix Franke (d-opt GmbH), Norbert Eder (SWS Digital e.V.), Steffen Dietz (Museumsleiter)
Mai 2024
What's the story? Mitte Mai findet ein Arbeitstreffen der Projektpartner statt, an dem erneut einige Unternehmen des Netzwerkes Südwestsachsen Digital teilnehmen werden. Eine wichtige Erkenntnis der letzten Veranstaltung war, dass wir in Adorf dazu neigen, bei anderen zuviel Wissen zum Thema vorauszusetzen. Daher werden wir am 13.05.2024 noch einmal tiefer in das Thema Perlmutter eintauchen und unter Einbeziehung der Ziele für die Innenstadt mögliche konkrete Inhalte für digitale Angebote und geeignete Orte diskutieren. Wir freuen uns!
Dezember 2023
Mehrere Unternehmen des IT-Netzwerkes Südwestsachsen Digital e.V. (SWS) trafen in Adorf mit den Partnern des Projektes Digitales Museum zusammen, um gemeinsam Ideen zum Projekt und Wissen auszutauschen. Norbert Eder, Geschäftsführer von SWS, stellte verschiedene technische Möglichkeiten vor, die rege diskutiert wurden. Die Frage ist, was passt zu uns, was passt zu Adorf? Hier liegt noch viel Arbeit vor uns, denn nicht nur ein Teilnehmer hatte noch nie vom Thema Adorf und Perlmutter gehört. Ziel ist, in einem nächsten Schritt herauszufinden, welche Geschichte wir mit dem Projekt eigentlich erzählen wollen, um die Menschen zu interessieren, zu packen. Darüber werden wir uns in Adorf nun genauere Gedanken machen.
Oktober 2023
Die Verantwortliche der Stadt, Antje Goßler, wird das Projekt zur Jahreskonferenz der Vogtlandpioniere am 26.10.2023 in Gera vorstellen. Aktuell laufen außerdem die Vorbereitungen für einen Workshop zur Ideensammlung von technischen Umsetzungsmöglichkeiten mit den Projektpartnern und Mitgliedern des Netzwerkes Südwestsachsen digital e.V.
September 2023
25 Leute kamen am 19.09.2023 im alten Gefängnis zu einer Gesprächsrunde zur historischen Perlmutterwarenfabrikation in Adorf zusammen. Die Projektverantwortliche der Stadt, Antje Goßler, stellte gemeinsam mit der TU Dresden das Projekt Digitales Museum mit der Erforschung der ehemaligen Produktionsstätten der Perlmutterwarenfabrikation das erste Mal öffentlich vor.
Sarah Najork von der TU Dresden zeigte anhand eines 3D-Modells der ehemaligen Firma Louis Nicolai den bisherigen Arbeitsstand und erste digitale Möglichkeiten zur Veranschaulichung. Im Workshop-Format wurden anschließend Wissen zur Perlmuttergeschichte und Ideen ausgetauscht.
Es war wunderbar, dass auch frühere Eigner bzw. Mitarbeiter der Einladung gefolgt waren und aus erster Hand autenthisch berichteten. Waldemar Rauh sorgte mit viel Detailwissen, insbesondere zur Verstaatlichung in den 1970er Jahren, für einen lebendigen Einblick, während Walpurga Schunk insbesondere zur Produktion in den 1980er Jahren und nach der Wende berichten konnte. Wie erhofft, fanden die Veranstalter und Projektpartner eine große Bereitschaft und das Interesse zum Mitmachen vor. Es gab konkrete Hinweise zu weiteren Kontakten, zur Fotosuche, Ideen - auch für digitale Möglichkeiten - wurden gesammelt. Die Projektpartner konnten vieles für die weitere Arbeit daraus mitnehmen.
Vielen Dank an alle Beteiligten, die Veranstaltung war sehr anregend und durch die Unterstützung der Gäste absolut gelungen!
August 2023
Um das Vorhaben breiter in die Öffentlichkeit zu tragen und die Adorfer Bürger dafür zu gewinnen, ist im September eine öffentliche Veranstaltung geplant. Termin ist der 19.09.2023, genauere Informationen folgen noch.
Juni 2023
Ziel ist eine Nutzung für ein dezentrales digitales Museum in der Stadt. Im Fokus stehen dabei nicht - wie sonst oft - die hergestellten Werke und Gegenstände, von denen viele als Exponate im ortsansässigen Heimat- und Perlmuttermuseum zu besichtigen sind. Vielmehr geht es auch um die ehemaligen Firmen und Produktionsstätten im Stadtgebiet, deren professionelle Erfassung und das visuelle, digitale Erlebbarmachen dieses speziellen stadtgeschichtlichen Aspektes und kulturhistorischen Erbes der Stadt.
Die Fakultät Architektur mit dem Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren sowie der Verein Südwestsachsen digital e.V., zu dessen Netzwerk Bildungseinrichtungen und mehr als 60 Unternehmen aus der IT-Branche gehören, sind bestens geeignete Partner für die Stadt, um gemeinsam die notwendige Recherche- und Entwicklungsarbeit zu leisten. Ziel des bis Ende 2025 angelegten Projektes ist die Erarbeitung eines konkreten Inwertsetzungskonzeptes, das die Grundlage für die weitere Umsetzung bilden soll.
Für die Stadt Adorf bildet das Projekt „DiMuSA“ einen weiteren Baustein, um die Innenstadt zu stärken und zu beleben. „Dieses innovative Forschungsprojekt ist eines von vielen Projekten, die die Stadt derzeit vorantreibt. Unser großes Ziel ist es, Menschen ins Stadtgebiet zu bringen, sodass letztlich auch Geschäfte und Unternehmen eine Wertschöpfung daraus ableiten können. Dafür versprechen wir uns durch das Projekt einen wichtigen Impuls“, so Bürgermeister Rico Schmidt. Mit der Errichtung des „ErlebnisZentrumPerlmutter“ ist die Stadt Adorf/Vogtl. auch anderweitig hinsichtlich dieses Alleinstellungsmerkmals unterwegs. „Wir möchten die Adorfer Bürgerschaft für das Projekt gewinnen und planen dafür eine Veranstaltung nach der Sommerpause. In diesem Rahmen soll auch eventuell vorhandenes stadtgeschichtliches Wissen aktiviert werden, das für die Erarbeitung der Inhalte von hohem Wert sein kann“, erklärt der Bürgermeister. Auf diese Weise soll das Vorhaben auch die Identi-fikation mit der Stadt weiter fördern.
Das Projekt „DiMuSA“ umfasst einen Gesamtwert von 266.000 € und wird zu 100% vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des WIR!-Projektes der Vogtlandpioniere gefördert.
Am 20.06.2023 trafen sich alle Partner gemeinsam mit dem vom BMBF beauftragten Projektträger Jülich, Vertretern des Bündnisses der Vogtlandpioniere und des Tou-rismusverbandes Vogtland zur Auftaktveranstaltung in Adorf, um grundlegende Verfahrensschritte und den Projekteinstieg zu besprechen.
Projektbeteiligte Digitales Museum in der Stadt, Auftakttreffen 20.06.2023