Adorfer Pfadreiniger gewinnen eku-Zukunftspreis 2023

Weniger reden, mehr machen. Dazu hatte sich eine kleine Gruppe von Adorferinnen und Adorfern im Jahr 2021 entschlossen, denen die Sauberkeit der Natur und insbesondere der Wanderwege in unserem schönen Vogtland am Herzen liegt. Zunächst als lose Aktionsgruppe mobilisierten sie dem Umweltschutzgedanken verbundene Menschen aus Adorf und der Region, die mit anpackten. Der erste Räumtrupp war im Mai 2021 in der Nähe des Adorfer Waldbades am Start, dabei auch Bürgermeister Rico Schmidt. Inzwischen mauserten sich die Pfadreiniger zum Verein und haben ihren Aktionsradius stetig vergrößert.

Möglichmachen durch Mitmachen bzw. auch „zum Mitmachen bewegen“ ist ein Credo in Adorf. Die Stadt war von der Idee und der Herangehensweise der Pfadreiniger so überzeugt, dass sie die Aktionsgruppe für den vom Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) ausgeschriebenen eku Zukunftspreis vorschlug. Was zur Freude aller Beteiligten auch erfolgreich gelang! Der „eku – Zukunftspreis für Energie, Klima, Umwelt“ ist eine Initiative aus dem Sofortprogramm „Start 2020“ und wurde im Jahr 2020 erstmals vergeben. Mit ihm zeichnet das Ministerium Projekte aus, die vorbildhaft zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung in Sachsen und zum Schutz von Klima, Ressourcen, Natur und Umwelt beitragen. Darüber hinaus soll das vielfältige Engagement im Freistaat unterstützt und sichtbar gemacht und die Kommunikation mit und zwischen den Akteurinnen und Akteuren befördert werden.

Foto: Suzan Leonhardt

Die Preiswürdigkeit der Adorfer Pfadreiniger bezieht sich nicht vorrangig auf das reine Müllsammeln, sondern insbesondere auf das Konzept, nicht im Verein gebundene Menschen aller Altersklassen für die Reinigungsaktionen zu mobilisieren und dabei auch andere Vereine und Unternehmen gezielt mit einzubeziehen. „Auf diese Weise erreichen wir ein besseres Verständnis für die Umwelt und die Natur vor der Haustür in einem größeren Kreis“, so Mit-Initiator und Vereinsvorsitzender Nico Roth. Mit den Aktionen wollen die Pfadreiniger ein Zeichen setzen und der Bevölkerung aufzeigen, was hier im Vogtland alles „in der Gegend herumliegt“ und von uns allen in die Natur hineingetragen und hineingefahren wird – Stichwort: Bewusstsein und Selbstwirksamkeit fördern. Ein Fokus liegt hier auf der Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen. So fanden bereits Cleanings mit den Auszubildenden des Helios-Klinikums Plauen und dem Kinder- und Jugendverein Bad Brambach statt. Aber auch mit der Sparkasse Vogtland wurde eine gezielte Aktion durchgeführt, an der sich Mitarbeiter beteiligten. Die Reinigungsaktionen werden stets dokumentiert und medial aufbereitet, um eine Steigerung des Bekanntheitsgrades zu erreichen und neue Pfadreiniger zu gewinnen. Auch an die Einbeziehung von Schulen denkt der Verein.

Foto: Suzan Leonhardt

"Mit der Bewerbung wollten wir als Stadt das Engagement der ehrenamtlichen Naturaktivisten würdigen und unterstützen. Dass das erfolgreich gelungen ist, freut mich außerordentlich. Auch so kann Vereinsunterstützung aussehen“, so Bürgermeister Rico Schmidt. Die Müllentsorgung wird in der Regel übrigens von den jeweiligen Städten übernommen, in denen die Aktionen stattfinden. Neben Adorf haben sich hierzu schon Oelsnitz, Schöneck, Bad Brambach und Markneukirchen bereiterklärt. Aber auch die Pfadreiniger selbst stemmen mitunter die Entsorgung.

Über die Verwendung des Preisgeldes in Höhe von 2.500 € wird der Verein noch entscheiden. Man darf davon ausgehen, dass es bald wieder eine durchdachte öffentliche Aktion im Sinne des Vereinszwecks geben wird.

Vielen Dank an Euch, liebe Pfadreiniger, für eure Tatkraft und positive Energie!

Foto: Suzan Leonhardt